AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

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AlOlaf
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Re: AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

Postby AlOlaf » Sat May 25, 2019 1:52 am

Seit Wochen tobt eine heftige Debatte in meinem Kopf. Das Thema: Ob ich mit Norwegisch weitermache oder zu Dänisch übergehe. Damit ist jetzt Schluss. Ich mache keines von beiden. Ich stürze mich ins Deutschlernen.

Eigentlich ist es hauptsächlich YouTube, worin ich mich stürze. Zur Zeit sehe ich mir nämlich eine Menge Videos über Flugzeuge und Raketen an. Später wird es wohl viel Lesen und Büffeln geben, aber das alles muss warten, bis ich diese Quelle von spannender Unterhaltung erschöpft habe. Ich weiß, dass dies kein richtiges Lernen ist, aber es macht Spaß und füllt meinen Kopf mit der Sprache. Um etwas Ernstzunehmendes zu machen, höre ich Golo Manns Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im Auto. Außerdem rede ich mit meiner Austauschpartnerin und etlichen Deutschen, die auf Italki unterrichten.

Alles, was ich jetzt wirklich brauche, ist ein Ziel, wonach ich streben kann. Deswegen habe ich beschlossen, die Goethe C2-Prüfung wieder abzulegen, und zwar zweimal. Weil ich 2012 das Ding nur knapp bestehen habe, möchte ich sehr gern ein besseres Ergebnis erzielen, damit ich dieses Gefühl, ein Hochstapler zu sein, endgültig beseitigen kann. Ich habe neulich erfahren, dass man im kommenden Dezember das GDS sowohl in Berlin als auch in Dresden ablegen kann. Weil es nur eine Woche Abstand zwischen den Terminen gibt, ist es mir möglich, beide Prüfungen abzulegen, denn dieser Zeitraum entspricht gerade noch dem Zeitraum meines Urlaubs. Ich würde also zwei Chancen auf Erfolg haben. Vor der Prüfung in Berlin bleibt mir sogar genügend Zeit für ein paar Tage Einzelunterricht zur Vorbereitung. Da das Goethe Institut in Dresden diese Möglichkeit nicht bietet, muss ein Besuch des Dresdner Striezelmarkts als Vorbereitung dienen.

Ich weiß allerdings noch nicht, ob diese Reise zu verwirklichen ist. Die Zustände, die mir schon eine Reise nach Norwegen unmöglich gemacht haben, könnten auch dieses Prüfungsabenteuer auf deutschem Boden verhindern. Es bleiben allerdings noch sechs Monate, bis die Prüfungen stattfinden. Vielleicht geschieht ein Wunder, das mir ermöglicht, meine Pläne durchzuführen. Wenn nicht, muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.

Selbst wenn alles klappt, kann es natürlich dazu kommen, dass ich dieses Unterfangen bereue. Ich könnte noch schlechtere Ergebnisse erzielen, durchfallen und/oder in einer deutschen Notaufnahme landen wegen eines durch Stress verursachten katatonischen Stupors. Trotzdem bin ich bereit, das Risiko einzugehen.
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Re: AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

Postby AlOlaf » Thu Jun 06, 2019 11:54 pm

Schreibübung

Am Nordseestrand wirft ein dürrer junger Mann namens Hans einen Ball. Der Ball landet in einem Gummiboot. Genervt macht das Gummiboot eine ruckartige Bewegung und der Ball fliegt wieder zurück Richtung Hans. Der Ball trifft ihn mit solcher Wucht ins Gesicht, dass er bewusstlos zu Boden geht.

Der Besitzer des Gummiboots, ein Zwerg, ist verärgert. „Na toll!“ sagt er. „Du hast den Kerl fertiggemacht! Böses Boot! Was hast du dir dabei gedacht? Jetzt braucht er wohl medizinische Behandlung. Wer zahlt dafür, du vielleicht?“

Das Gummiboot schweigt.

„Stell dich nicht dumm!“ brüllt der Zwerg. „Ich habe gesehen, was du getan hast! Versuch nicht, es zu leugnen!“

Inzwischen haben sich einige Strandbesucher um Hans schmalen, reglosen, blutenden Körper gesammelt. Sie versuchen vergeblich, ihn wiederzubeleben. Einer davon ruft einen Krankenwagen.

Endlich spricht das Gummiboot. „Weißt du, Zwerg,“ sagt es gelassen, „ich glaube, du hast zugenommen. Auf reiche Nachtische sollst du wirklich verzichten, denn du ähnelst einem bärtigen, fleischfarbigen, überdimensionalen Teigklumpen.“

„Moment mal!“ donnert der Zwerg. „Das lasse ich mir nicht gefallen! Du versuchst ja, das Thema zu wechseln. Das geht nicht.“ Sein Gesicht verdunkelt sich vor Zorn. „Du hast Mist gebaut! Was hast du dazu zu sagen?”

“Du weißt schon,” sagt das Gummiboot. “Trutz, schlanke Hans!”
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Re: AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

Postby PeterMollenburg » Fri Jun 07, 2019 8:46 am

AlOlaf wrote:Schreibübung....


I quite like to see what/where you’re up to with your languages AlOlaf, so I gave your post a run through google translate (DE—>FR). Well, it certainly wasn’t what I expected, but quite intriguing, nonetheless. Hope you’re language learning is going well (it seems to be!) :?
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Re: AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

Postby AlOlaf » Sat Jun 08, 2019 3:45 am

PeterMollenburg wrote:
AlOlaf wrote:Schreibübung....


I quite like to see what/where you’re up to with your languages AlOlaf, so I gave your post a run through google translate (DE—>FR). Well, it certainly wasn’t what I expected, but quite intriguing, nonetheless. Hope you’re language learning is going well (it seems to be!) :?

Hey, PeterMollenburg, I‘m flattered you read my drivel. I like to write, I guess, but I’d rather speak. What I wouldn’t give if only I could duplicate a native accent like you.
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Re: AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

Postby AlOlaf » Wed Jun 19, 2019 2:39 am

Konjunktiv-Schreibübung

Gestern traf ich einen Bekannten. Er sagte mir, er habe sich früher immer darauf gefreut, von der Arbeit nach Hause zu gehen, aber nun sei es ihm ziemlich egal. Wo immer er auch hingehe, sagte er, sei ein drückendes Gefühl der Machtlosigkeit stets bei ihm. Seine Freundin leide an einer Krankheit, die ihr das Leben zur Hölle mache. Die Ärzte seien ratlos. Es bleibe ihm nur, tatenlos zuzusehen. Er könne ihr nicht helfen.

Er sagte, er sollte optimistisch bleiben und dafür dankbar sein, dass sie überhaupt noch lebe, aber es falle ihm schwer, das zu tun. Ihm scheine, diese Situation stelle der letzte und schlimmste in einer ganzen Reihe von Fehlschlägen dar, die sein Leben bisher ausgemacht habe. Er sagte, er sei immer wieder zu kurz gekommen, weil er sich unerreichbare Ziele gesetzt habe und sich Vorhaben widmete, für die er eigentlich nicht geeignet sei. Man sollte meinen, sagte er, dass er gerne versage.

Er fügte hinzu, er habe das Gefühl, dass er irgendwie nicht in diese Welt passe. Egal, wo er sei, fühle er sich fehl am Platz, weil er überall von Menschen umgeben sei, die die Werte, die er schätze, als bedeutungslos betrachteten

Er fragte mich, ob ich ihm sagen könne, wozu er überhaupt lebe, wenn seine Bemühungen für seine Freundin letztendlich nutzlos seien. Ich antwortete, die Frau brauche zweifellos seine emotionale Unterstützung. Dann fragte er mich, ob ich ihm erklären könne, wozu er einen Kater habe, der ihn nicht möge. Er habe diesem Kater versprochen, sich immer auf ihn zu kümmern, weil das Tier ebenso psychisch versehrt sei wie er. Er wollte wissen, ob das meiner Meinung nach normal wäre.

Ich versicherte ihm, seine Freundin und sein Kater freuten sich bestimmt darüber, dass sie sich auf ihn verlassen könnten, auch wenn sich der Kater vielleicht nicht allzu dankbar zeige. 

Er sah nachdenklich aus und sagte, die Kraft, die ihn antreibe, stamme aus der Hoffnung, dass er noch immer eine Chance habe, Deutsch zu beherrschen. Dies sei das Einzige, das das Ohnmachtsgefühl daran hindere, ihn lebendig aufzufressen.

Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihm zu sagen, dass es Menschen gibt, die meinen, niemand könne eine Sprache beherrschen.
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Re: AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

Postby Kat » Thu Jun 20, 2019 11:06 am

Dein Deutsch ist wirklich beeindruckend gut! Ich hoffe nur, dass die traurige Geschichte deiner Fantasie entsprungen ist und keinen wahren Hintergrund hat.

Auf der Internetseite, die du verlinkt hast, gibt es eine Stelle, die mir sehr gut gefällt:

Das ist eigentlich das Schönste am Sprachenlernen: dass man das Ziel nie erreicht.

Sprachen sind eine Reise, kein Fach und auch keine Last sondern ganz im Gegenteil: Flügel zum Fliegen.


Ich neige auch manchmal zum Perfektionismus, aber wäre es nicht schlimm, wenn es gar nichts Neues mehr zu entdecken gäbe?

Apropos Perfektionismus: Ein winzig kleiner Fehler ist mir in deinem Text aufgefallen: Das Verb „sich kümmern“ wird mit der Präposition „um“ gebraucht (sich um etwas/jemanden kümmern). Ich vermute aber fast, dass du das weißt und sich hier nur ein Schusselfehler eingeschlichen hat.
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Re: AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

Postby AlOlaf » Fri Jun 21, 2019 12:18 am

Kat wrote:Dein Deutsch ist wirklich beeindruckend gut! Ich hoffe nur, dass die traurige Geschichte deiner Fantasie entsprungen ist und keinen wahren Hintergrund hat.

Auf der Internetseite, die du verlinkt hast, gibt es eine Stelle, die mir sehr gut gefällt:

Das ist eigentlich das Schönste am Sprachenlernen: dass man das Ziel nie erreicht.

Sprachen sind eine Reise, kein Fach und auch keine Last sondern ganz im Gegenteil: Flügel zum Fliegen.


Ich neige auch manchmal zum Perfektionismus, aber wäre es nicht schlimm, wenn es gar nichts Neues mehr zu entdecken gäbe?

Apropos Perfektionismus: Ein winzig kleiner Fehler ist mir in deinem Text aufgefallen: Das Verb „sich kümmern“ wird mit der Präposition „um“ gebraucht (sich um etwas/jemanden kümmern). Ich vermute aber fast, dass du das weißt und sich hier nur ein Schusselfehler eingeschlichen hat.

Danke für die freundlichen Worte und die Korrektur!

Das ist ein schönes Zitat. Und das ist zweifellos die richtige Einstellung. Wenn ich sie nur beibehalten könnte.
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Re: AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

Postby AlOlaf » Wed Jun 26, 2019 2:02 am

Denk- und Schreibübung

Man sagt, Bäume seien lebende Wesen. Wie hat man das festgestellt? Ist eine Pflanze etwas Lebendiges, weil sie wächst? Wenn das so ist, dann gehe ich davon aus, dass ein Luftballon beim Aufblasen auch am Leben ist. Er wächst, also lebt er. Oder?

Nein? Weil er keinen Abfall ausscheidet? Doch! Was geschieht, wenn man einen soeben aufgeblasenen Luftballon loslässt? Er fliegt in einer verrückten Flugbahn davon, betrieben vom Abgas. Bei Luftballons entspricht dieses Ausstoßen des Abgases dem Kacken bei Menschen. Folglich lebt der Luftballon, oder?

Nein? Weil er sich nicht fortpflanzen kann? Na gut, der Luftballon ist tot. Alle Luftballons sind tot. Das weiß jeder.

Aber wie ist es mit Baumstümpfen? Wie kann man sicher sein, dass sie wirklich tot sind? Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das menschliche Gehirn eine Zeitlang überlegen kann, nachdem der Rest des Körpers schon gestorben ist. Wie sie das wissen, ist mir ein Rätsel. Trotzdem kann ich nicht umhin, an Baumstümpfe zu denken. Der Vergleich liegt auf der Hand.

Wenn ein Baum ein lebendes Wesen ist, hat es wohl auch ein Gehirn. Zugegeben, ich habe noch nie gehört, dass es so was gibt, aber der Grund dafür könnte sein, dass es sich bei Bäumen um eine geheimnisvolle Art von Gehirn handelt, dessen Existenz die moderne Wissenschaft bisher übersehen hat. Wer weiß, vielleicht könnte es ein Netzwerk von mikroskopischen Pflanzensaft-Synapsen sein, die zusammengenommen den Baum empfindungsfähig machen. Wenn das so ist, wo würde sich wohl ein solches Gehirn befinden? Im Wurzelholz, denke ich. Das würde bedeuten, dass ein Baumstumpf noch am Leben und möglicherweise auch noch denkfähig wäre, selbst nachdem der Rest des Baums gefällt wurde. Und wenn der Bagger kommt, kann der arme Stumpf nicht schreien, um den Fahrer zu alarmieren, dass dieser kurz davor steht, eine Gräueltat zu begehen. Wie schrecklich es sein muss, lebendig und beim Bewusstsein aus dem Boden gerissen zu werden.
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Re: AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

Postby AlOlaf » Fri Jul 12, 2019 1:39 am

Ich fahre nach Deutschland im Oktober. Ursprünglich hatte ich vor, während meines dreizehntägigen Aufenthalts die Goethe-C2-Prüfung zweimal abzulegen, einmal in Berlin und einmal in Dresden. Meine deutsche Austauschpartnerin aber bezweifelte, ob dies überhaupt zulässig wäre, also schickte ich eine Anfrage an das Goethe Institut. Eine Angestellte schrieb zurück, dass es zwar möglich, aber nicht zu empfehlen wäre. Ihrer Meinung nach dürfte das Ablegen einer zweiten Prüfung in derart kurzer Zeit wenig vorteilhaft sein, außerdem würde es anderen Kandidaten die Möglichkeit verweigern, die Prüfung abzulegen, wegen der begrenzten Anzahl von Plätzen.

Das warf eine Frage auf, nämlich: „Will ich wirklich, dass einem anderen Sprachlerner die Chance beraubt wird, diese Prüfung zu machen, nur damit ich irgendeinem Überkompensierungsdrang zuliebe meinen Urlaub in eine zermürbende Zerreißprobe verwandeln kann?“ Ich dachte darüber nach. Ja, genau das wollte ich. Auf jeden Fall.

Aber bald stellte sich heraus, dass ich bei der Planung falsch gerechnet hatte. Es war in Wirklichkeit absolut unmöglich, während meiner Reise beide Prüfungen abzulegen. Folglich habe ich schweren Herzens nur die Prüfung in Berlin gebucht.

Diese Prüfung findet drei Tage nach meiner Ankunft in Berlin statt und ich dachte, es wäre schön, wenn ich mich während der ersten zwei Tage etwas zur Vorbereitung machen könnte. Prüfungsvorbereitungskurse sind ausgeschlossen, denn die dauern in der Regel mehrere Wochen, aber das Goethe Institut bietet Einzelunterricht, wobei man die Termine selber gestaltet. Dieser Unterricht ist zwar sündhaft teuer, aber vielleicht wird es sich immer noch lohnen, denn die Sache ist mir wichtig und ich mache so etwas nicht jeden Tag.

Jedenfalls habe ich noch eine Anfrage an das Goethe Institut geschickt, in der ich fragte, ob die Einzelunterricht-Lehrkräfte Muttersprachler wären. Die Antwort lautete: „Unsere Lehrer sind generell Muttersprachler, ausgebildet als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache und Germanistik und/oder weiteren Fremdsprachen.“

Ich dachte, „generell“ würde „as a rule“ or „normally“ bedeuten, also antwortete ich: „Es ist mir wichtig, dass ich von einem Muttersprachler unterrichtet wird. Kann das im Voraus festgelegt werden? Danke.“

Blitzschnell kam die Rückmeldung, diesmal von einer Mitarbeiterin der ersten Frau: „Wie Frau Dielückeausfüllen Ihnen schon mitgeteilt hat, sind alle unsere Lehrer Muttersprachler. Somit können wir Ihnen bestätigen, dass Sie in jedem Fall von einem Lehrer unterrichtet werden, dessen Muttersprache Deutsch ist.“

Zuerst war ich ratlos, dann machte ich das, was ich früher hätte machen sollen: Ich habe das Wort „generell“ nachgeschlagen. Dabei entdeckte ich eine mir unbekannte Bedeutung, nämlich „across the board” (Geltung für alle haben).

Ich schrieb zurück: „Bitte entschuldigen Sie, dass ich Frau Dielückeausfüllen falsch verstanden und Ihnen unnötige Arbeit bereitet habe.“

Was für eine peinliche Übung.
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Re: AlOlaf's Log (Danish/German/Norwegian)

Postby AlOlaf » Fri Aug 09, 2019 1:25 am

Geister der Vergangenheit leben weiter in meinen Träumen. Auch wenn ich diese verstörenden Gespenster einigermaßen aus meinem Bewusstsein verdrängen kann, indem ich mich zielstrebig mit erfundenen Projekten beschäftige, suchen sie mich sowieso im Schlaf heim.

Im Traum kommt es häufig vor, dass ich die Geister nicht wiedererkenne, weil sie dazu neigen, andere Formen anzunehmen. Aber wenn ich nach dem Erwachen ein unerklärliches, lang anhaltendes Unbehagen spüre, weiß ich ganz genau, dass sie dabei gewesen sind.

Sie nehmen oft die Gestalt eines Tieres an (ein Bär zum Beispiel oder eine Maus). In den meisten Fällen, vermute ich, verkörpern diese pelzigen Geschöpfe Personen, denen ich irgendwann Unrecht getan habe. Ein Bär stellt wahrscheinlich jemanden dar, dem ich etwas Ernsthaftes angetan habe. Bei einer Maus handelt es sich wohl eher um irgendeine arme Seele, die ich unabsichtlich gekränkt habe, ohne jemals Wiedergutmachung geleistet zu haben. Das ist zumindest meine Schlussfolgerung.

Apropos symbolische Tiere: Manche behaupten, dass sie von Außerirdischen mit der Sonde untersucht wurden und sich nachher lediglich an Waschbären oder kleine Vögel erinnern konnten. Diese Leute stellten erst nach einiger Zeit fest, dass die schlauen Wesen aus dem All die wahren Erinnerungen aller Probanden durch mentale Bilder von Tieren ersetz hatten, um die Spuren ihrer menschlichen Versuche zu verwischen. Hat nicht so gut geklappt, wie es scheint. Dazu kann ich aber wirklich nichts sagen. So weit ich weiß, habe ich so etwas noch nie erlebt.
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